Die Bewertung der Ästhetik von Büroraumumgebungen durch Nutzende kommt zustande durch deren individuelle emotionale Reaktionen auf visuelle, akustische, haptische (fühlbare) und olfaktorische (riechbare) Reize dieser Umgebung.
Je zufriedener die Nutzenden mit der Büroraumästhetik sind, desto höher ist gemäss unseren Analysen auch die Arbeitsumgebungszufriedenheit, die Arbeitszufriedenheit und das Arbeitsengagement und desto seltener treten erstaunlicherweise auch Hautbeschwerden auf. Letzterer Zusammenhang ist sicherlich kein direkter sondern allenfalls vermittelt über arbeitsumgebungsbezogenen Stress .
Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Dies gilt für die Ästhetik noch mehr als für die anderen büroumgebungsbezogenen Themen, die im Kontext von nutzerorientiertem nachhaltigen Bauen diskutiert werden. Entsprechend schwierig bis fast schon unmöglich ist es, hierzu nützliche Empfehlungen abzugeben.
Einige wenige Prinzipien, die sowohl für Eigentümer, Bauherren und Planer als auch für Betreiber und Nutzer gelten, sollen hier dennoch formuliert werden. Die wohl wichtigste Devise ist wahrscheinlich, bei der Gestaltung ein Konzept zu verfolgen und dieses für das gesamte Gebäude bzw. den gesamten Raum durchzuziehen und gegebenenfalls auf die Corporate Identity abzustimmen um weitere nutzbringende Effekte wie Wiedererkennung und Identifikation zu generieren. Es dürfte sich zudem lohnen, sich dabei an anderen erfolgreichen oder Best-Practice-Beispielen zu orientieren. Die Ästhetik sollte dabei niemals der Funktion eines Gebäudes oder Raums vorgezogen werden - dies um unerwünschte Nebeneffekte in anderen Bereichen zu vermeiden: Funktion vor Ästhetik.