Kontinuierlicher Optimierungsprozess und Post Occupancy Evaluations
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Bürogebäude sind äusserst komplexe Systeme. Effektive Nutzung, Standort, Klima, Budget, Energieziele, Bauweise, Gebäudetechnik, Innenausbau und viele Dinge mehr beeinflussen, ob ein Bürogebäude seinen primären Zweck erfüllt: nämlich eine funktionale, arbeitsunterstützende, komfortable und gesunde Umgebung zu bieten. Auch bei systematischer Durchführung einer nutzerorientierten Bedarfsanalyse und bei sorgfältigster Planung (z.B. Zertifizierung) sind nach dem Erstbezug und in der weiteren Nutzung (Wandel von Tätigkeiten, Belegung, Geräteverwendung etc. aber gegebenenfalls auch Komfortansprüchen und Energiezielen) Herausforderungen bezüglich Einregulierung und Betriebsoptimierung zu erwarten und keineswegs skandalös. Vor diesem Hintergrund wird die Bedeutung eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses für die Funktion von Bürogebäuden und damit den Komfort, die Gesundheit und die Arbeitstätigkeit von Menschen offensichtlich. Wir empfehlen deshalb, in regelmässigem Abstand zu evaluieren, inwieweit das jeweilige Gebäude und seine gestalteten Räume in der Lage sind, den vielseitigen Ansprüchen, die an sie gestellt werden, gerecht zu werden und wo ggf. Probleme bestehen, die angegangen werden müssen. Solche Evaluationen während der Betriebsphase eines Gebäudes werden auch Post Occupancy Evaluations (POE) genannt und können mit überschaubarem Kostenaufwand langfristig implementiert werden. Wichtig ist, dass jeweils jene Kriterien erhoben und bewertet werden, die auch den wichtigsten Zielgrössen des Gebäudes entsprechen (Messung von Klima-, Luftqualitäts-, Akustik- Beleuchtungs- und Energiekennwerten; Erhebung von Komfort-, Gesundheits- und Leistungsaspekten z.B. mittels Befragung, Interviews, Beobachtung; Erfassung von Kosteneffektivität im Betrieb mittels KPIs und Befragung von Facility Managern). Weitere Ausführungen finden sich beispielsweise bei Preiser und Schramm (2002).